Zum Beschlussvorschlag der Verwaltung Stadionbau hinter der Weser-Ems-Halle:

  1. Die Errichtung eines neuen Fußballstadions an der Maastrichter Straße mit mindestens 7.500 Besucherplätzen und einer Ausbaureserve auf bis zu 15.000 Besucherplätze wird beschlossen.
  2. Für die Realisierung des Projektes wird eine neue Gesellschaft in der Rechtsform,einer GmbH & Co. KG gegründet, die mit dem Bau und dem anschließenden Betrieb des Stadions beauftragt wird. Die bestehende Stadionplanungsgesellschaft mbH wird in eine Beteiligungs-GmbH (Komplementärin) umgewandelt. Eine spätere Verschmelzung mit der Weser-Ems Hallen GmbH & Co. KG wird angestrebt.
  1. Die Fortsetzung des Bauleitplanverfahrens Bebauungsplan 831 wird beschlossen.

 

stellen wir die folgenden Ergänzungsanträge:

 

  1. Als Ziff. 2 wird eingefügt:

 

Das Stadion wird so groß gebaut, dass aus baurechtlichen Gründen ein Parkdeck nicht nötig ist. Danach richtet sich dann auch die Ausbaugröße (7.500 ohne Aufstockung der Zuschauerränge hinter den Toren, 8.750 bei Aufstockung hinter einem Tor oder 10.000 bei Aufstockung hinter beiden Toren)

 

  1. Unter Ziff.3 (neu) wird angefügt: „Kommanditist wird die Stadt Oldenburg sein.“

 

Die bisherige Ziff. 2 wird dann Ziff. 3. Die bisherige Ziff.3 wird Ziff.4

 

  1. Es wird als Ziff. 5 eingefügt:

 

Das Stadion wird nicht ausschließlich kreditfinanziert gebaut. Zur Reduzierung der jährlichen Zinsbelastung und Abschreibung für den städtischen Haushalt werden aktuell eingetretene Haushaltsüberschüsse der Stadt einbezogen.

 

Begründung:

 

Nach den inzwischen vorliegenden Gutachten zur Funktionalplanung, zur Investitionskostenberechnung und  dem Businessplanung (Wirtschaftlichkeitsbetrachtungen) und dem vorliegenden Nutzungs- und Betriebskonzept ist der Bau eines Fußballstadions  (mit Nebennutzungen) in Oldenburg wirtschaftlich vertretbar zu finanzieren.  Wenn man – wie es in dem Ergänzungsantrag steht – auf das Parkdeck verzichtet und aus dem tatsächlich im Haushaltsjahr 2023 aufgelaufenen Überschuss ( statt 8.8 Mio. Defizit tatsächlich 16,5 Mio. Überschuss) einen Teilbetrag heranzieht, entsteht eine finanzielle Situation, in der der jährliche Zuschussbedarf unter 1,6 Mio. liegen dürfte. Es besteht deshalb durch den Bau des Stadions keine Gefahr für andere  Projekte des Breitensports, soziale Ausgaben oder Ausgaben im Bildungs- Kultur- oder Klimaschutzbereich, die aus dem Haushalt finanziert werden müssen.

 

Da die Differenz der voraussichtlichen Kosten zwischen einem Bau mit 7.500 Plätzen und 10.000 Plätzen sehr gering ist, sollte die Größe gewählt werden, bei der ein Verzicht auf das Parkdeck baurechtlich gerade noch möglich ist (ggf. auch eine Stadion mit 8.750 Plätzen).

 

Das Stadion kann nach den vorgegeben Aussagen der Gutachter für den laufenden Betrieb klimaneutral gebaut werden. Die einmalig anfallende Klimabelastung durch das Verwenden von Beton beim Neubau wird mehrfach kompensiert durch weniger Kohlendioxid-Verbrauch, den die verkehrlich günstige Lage am Bahnhof (im Vergleich zum Marschwegstadion) Jahr für Jahr hervorrufen wird.

 

Im Beschluss sollte nicht nur bestimmt werden, wer Komplementär der GmbH & Co KG wird, auch der Kommanditist sollte benannt werden.

 

Insgesamt kann festgestellt werden: Mit dem Bau des Fußballstadion holt die Stadt etwas nach, was andere vergleichbare Städte Niedersachsens längst haben. Der Bau des Stadions ist nicht nur ein sportlicher Gewinn, es ist zugleich ein die Wirtschaft förderndes wie auch kulturelles Projekt, das die verschiedensten Schichten  der Bevölkerung zusammenbringt und den gesellschaftlichen Zusammenhalt stärkt.

 

Die gegenwärtige wirtschaftliche Situation der Stadt darf nicht verpasst werden. Eine ablehnende Entscheidung zum Stadionneubau würde die Stadt über Jahrzehnte zurückwerfen, weil ein Ausbau des Leichtathletik-Stadions am Marschweg zu einem geeigneten Fußballstadion weder baurechtlich zulässig  noch wirtschaftlich zu finanzieren wäre.

 

Mit freundlichen Grüßen

 

Hans-Henning Adler

Ratsherr